In weniger formellen Kontexten wie einer E-Mail, SMS oder einem persönlichen Brief besteht die Neigung, die Anrede (hier: den Namen der angeschriebenen Person) nicht durch ein Komma abzutrennen. Man schreibt also z. B. in aller Regel „Hallo Lena!“, nicht etwa „Hallo, Lena!“.
Häufig wird daher offenbar fälschlicherweise angenommen, dass das Komma in solchen Fällen grundsätzlich nicht obligatorisch ist. Die Rechtschreibregeln sind hier aber eindeutig: In allen Fällen, in denen kein informeller Kontext vorliegt (beispielsweise in einer wörtlichen Rede in einem Roman), muss ein Komma gesetzt werden. Beispiele:
Falsch ist: Sie sagte: „Hallo Lena! Schön, dass du es doch noch geschafft hast.“
Richtig ist: Sie sagte: „Hallo, Lena! Schön, dass du es doch noch geschafft hast.“
Falsch ist: Er sagte: „Danke Leute für euer Kommen!“
Richtig ist: Er sagte: „Danke, Leute, für euer Kommen!“
Wie das zweite Beispiel zeigt, steht sowohl vor als auch nach der Anrede ein Komma, wenn diese in einen Satz eingeschoben ist (= paariges Komma).
Die entsprechende Rechtschreibregel ist hier nachzulesen (Duden, Regel 132.1).
