Ein Fehler, der mir bei der Korrektur von Büchern nicht selten begegnet, ist, dass das Personalpronomen „du“ (bzw. davon abgeleitete Wörter wie „dein“, „dich“ oder „dir“) großgeschrieben wird, wenn eigentlich die Kleinschreibung genutzt werden muss. Hier gilt Folgendes: Die Großschreibung ist lediglich in solchen Fällen richtig, in denen der Autor den Leser direkt anspricht, also z. B. in Briefen, E-Mails oder im Vorwort eines Romans, das sich an die Leser*innen richtet.
Für Deine Bücher bedeutet das, dass Du in wörtlicher Rede (also wenn eine Romanfigur eine andere anspricht) das Wort „du“ stets kleinschreiben musst. Wenn Du in Deinem Buch hingegen z. B. den Inhalt eines Briefes wiedergibst, kannst Du frei entscheiden, ob Du die Groß- oder die Kleinschreibung nutzen möchtest. Die Großschreibung bietet sich hierbei insbesondere dann an, wenn die Bindung zwischen Autor und Leser sehr eng ist oder der Autor Höflichkeit signalisieren möchte.
Falsch ist: Lena fragte ihn: „Wo bleibst Du nur?“
Richtig ist: Lena fragte ihn: „Wo bleibst du nur?“
Richtig ist: Lena schrieb ihm eine kurze WhatsApp: „Wo bleibst Du nur?“
Richtig ist: Lena schrieb ihm eine kurze WhatsApp: „Wo bleibst du nur?“
Entsprechendes gilt natürlich auch für das Personalpronomen „ihr“.
Der Duden befasst sich mit der Thematik „du vs. Du“ in diesem Artikel.